Bahn nutzt Bahnsinn-Umfahrung


Zur Erinnerung

Seit nahezu einem Jahrzehnt fordert Bahnsinn-Bamberg e.V. die bahnunabhängige Prüfung ihrer Variante: die Güterzugumfahrung mit Westanbindung - auch Bahnsinn-Umfahrung genannt.
Doch die von Bahnsinn geforderte Prüfung wurde, insbesondere von der Stadtspitze und der damaligen GroKo des Bamberger Stadtrats, systematisch verhindert.
Schließlich hatte sich die Stadtspitze bereits frühzeitig für den Vorschlag der DB AG stark gemacht und jahrelang alles Erdenkliche dafür getan, dass der DB AG ihr heiß ersehnter Wunsch - der 4-gleisige Bahnausbau durch Bamberg - reibungslos gelingt. Mehr Informationen hierzu finden sie unter AKTUELL:

Der 4-gleisige Bahnausbau durch Bamberg - eine Chronik wie es dazu kam.


Schutzweiche gegen Flankenfahrt mit Prellbock im Ausweichgleis

Schutzweiche gegen Flankenfahrt mit Prellbock im Ausweichgleis (vor der Ausfahrt aus dem Gleisdreieck in Richtung Schweinfurt)

Als ständige Beobachter des Baufortschritts in den verschiedenen Planfeststellungsabschnitten waren wir überrascht, als Ende 2021 die DB Netz AG auch das Verbindungsgleis im Gleisdreieck am Auseßhöflein betriebssicher ausbaute (Überholung der Signalanlagen und des Bahnübergangs). Zusätzlich zur bestehenden Schutzweiche mit Prellbock im Ausweichgleis gegen Flankenfahrt in Richtung Schweinfurt wurde auch eine gegen Flankenfahrt in Richtung Hallstadt installiert. Des Weiteren hat man Im Januar 2022 das sichtbehindernde Buschwerk am und neben dem Bahndamm entfernt bzw. zurückgeschnitten.

Der Sinn und Zweck dieses Unterfangens wurde schnell klar, denn die Bahn braucht für eine Vollsperrung des Schienenverkehrs im Bauabschnitt Altendorf - Hirschaid - Strullendorf eine Umfahrungsmöglichkeit für ihre ICE-Züge.

ICE4 aus Richtung Schweinfurt

ICE4 aus Richtung Schweinfurt bei der Einfahrt in das Gleisdreieck

ICE4 verlässt das Gleisdreieck in Richtung Schweinfurt

ICE4 verlässt das Gleisdreieck in Richtung Schweinfurt.

ICE1 verlässt das Gleisdreieck in Richtung Hallstadt

ICE1 verlässt das Gleisdreieck in Richtung Hallstadt.

Und so kam es dann auch. Bereits Anfang Februar 2022 erfolgte eine Vollsperrung. Während man den Personentransport zwischen Bamberg und Forchheim mittels Schienenersatzverkehr und die Weiterfahrt nach Nürnberg mit S-Bahnen bewältigte, wurden die ICE Züge und die ICE Sprinter - um Bamberg herum - in beiden Richtungen über das Verbindungsgleis des Gleisdreiecks am Aufseßhöflein umgeleitet.

ICE1 im Gleisdreieck am Aufseßhöflein in Richtung Hallstadt

ICE1 im Gleisdreieck am Aufseßhöflein in Richtung Hallstadt


ICE3 im Gleisdreieck am Aufseßhöflein in Richtung Schweinfurt

ICE3 im Gleisdreieck am Aufseßhöflein in Richtung Schweinfurt


Die DB nutzt das Gleisdreieck auch für die Güterzugumfahrung - hier in Richtung Hallstadt.

Die DB nutzt das Gleisdreieck auch für die Güterzugumfahrung - hier in Richtung Hallstadt.

Nun wäre der ICE-Umleiterverkehr als solcher nicht weiter erwähnenswert, hätte die Bahn hierzu nicht die Westanbindung der Bahnsinn-Umfahrung genutzt, die von uns für die Güterzugumfahrung vorgeschlagen wurde.
Hierzu hat die DB Netz AG festgestellt, dass aus bahnbetriebstechnischen Gründen eine solche Nutzung nicht möglich ist - nutzt diese aber im Umkehrschluss selbst für Güterzugumfahrungen.

gestalterischer Lärmschutz mit Aussicht

gestalterischer Lärmschutz mit Aussicht.

Trotz aller Widersprüche ist und bleibt der 4-gleisige Bahnausbau durch Bamberg und der sagenumwobene stadtgestalterische Mauerbau das Schlimmste was Bamberg passieren konnte und dass alles nur, um die ICE-Sprinter mit 230 km/h durch den Bamberger Bahnhof rasen zu lassen, damit die Bahnfahrzeiten zwischen den Knoten Nürnberg und Erfurt im Sinne eines Taktverkehrs auf weniger als 60 Minuten reduziert werden können. Was für ein Irrsinn!

COVID-19 hat geholfen

Noch vor den Stadtratswahlen im März 2020 wollte die DB Netz AG den geplanten Bahnausbau durch Bamberg öffentlich vorstellen. Doch Landrat und Oberbürgermeister waren sich einig, dass so etwas vor den Stadtratswahlen überhaupt nicht geht und baten um Verschiebung. Dann kam COVID-19 und die geplante Vorstellung der DB Netz AG werden letztendlich vom Termin zur Auslegung der Planfeststellungsunterlagen überholt. Geradezu eine Farce, denn jetzt durften die Betroffenen gegen etwas einsprechen ohne genau zu wissen um was es überhaupt geht. Bleibt nur noch das Anhörungsverfahren aber danach ist endgültig Schluss - und auch für die unseligen Befürworter des getunnelten Doppelkreisels in der Theresienstraße.

Zurück zu aktuellen Beiträgen.