Die Doppel-Kreisel-Unterführung – Pulvermanns Grab in Bamberg


Gemeint ist damit der neueste >stadtplanerische Reißer< - nämlich die Doppel-Kreisel-Unterführung – die Verbindung vom sog. West-Kreisel an der Theresienstraße / Hedwigstraße - unter dem Bahnkörper hindurch - entlang dem hierfür notwendigen Einschnitt an der Nürnberger Straße - hin zum Ost-Kreisel auf dem Toom-Parkplatz. Pulvermanns Grab in Bamberg wäre hier die richtige Bezeichnung.

Der Vergleich

Pulvermanns Grab ist das wohl bekannteste Hindernis im internationalen Springreiten. Das Hindernis Nr. 14 auf dem Derby-Parcours in Hamburg Klein Flottbeck ist an einer 15m langen Senke aufgebaut. Es besteht je aus einem Rick am Anfang und am Ende der Senke (der West- und Ost-Kreisel), in deren Mitte ein ebenfalls zu überspringender Wassergraben liegt (der Einschnitt an der Nürnberger Straße). Die Seitenbegrenzungen des Hindernisses verengen sich zudem noch zu einem Graben (wie am Ein- und Ausgangsportal der Unterführung).

Das Ergebnis

Pulvermanns Grab, das schwierigste Hindernis im Springreitsport kann direkt mit der Doppel–Kreisel-Unterführung verglichen werden - dem größtmöglichen Verkehrshindernis in Bamberg.

Die Doppel-Kreisel-Unterführung

In der nichtöffentlichen Sondersitzung am 27. September 2022 hat der Bamberger Stadtrat mehrheitlich entschieden, dass die Stadt Bamberg sämtliche Kosten übernehmen wird, die im Rahmen der Umplanungen beim Bahnausbau durch Bamberg entstehen. Hierzu gehören vor allem die Planungskosten für die Doppel-Kreisel-Unterführung.

Vermutlich wollte der Projektträger, die DB Netz AG, der Stadtspitze in Bamberg entgegen kommen, auch um das Gerangel mit der Stadt bzgl. der Doppel-Kreisel-Unterführung vorerst zu beenden. Am 19.Oktober 2022 wurde hierzu im Info-Punkt am Bamberger Bahnhof eine entsprechende Vereinbarung unterschrieben. Allerdings unter der Voraussetzung der Kostenübernahme durch die Stadt Bamberg (deshalb der o.g. Stadtrats-Beschluss).
Doch die Zustimmung der DB Netz AG bedeutet nicht, dass die städtischen Zielvorstellungen auch umgesetzt werden!
Denn die Doppel-Kreisel-Unterführung steht nicht nur vor topographischen Problemen, sie weist auch erhebliche verkehrstechnische Mängel auf, z.B. ist es einem 3-achsigen Müllfahrzeug der Stadt auf direktem Weg nicht möglich, von der Bamberger Mälzerei kommend nach rechts, durch die neue Unterführung hindurch, in Richtung Nürnberger Straße zu fahren. Es müsste zuerst den sog. West-Kreisel an der Theresienstraße / Hedwigstraße ganz durchfahren um letztendlich, auf dann fast gerader Strecke, in die Unterführung einfahren zu können. Dieser Fahrweg ist fürwahr mehr als nur ein Schildbürgerstreich.
Diese und andere Unzulänglichkeiten der Doppel-Kreisel-Unterführung werden auch den Planern der DB Netz AG nicht lange verborgen bleiben, z. B. die undefinierte Lage und Größe des West-Kreisels, der unnötige Einschnitt an der Nürnberger Straße und die Kraken ähnlich mäandernden Straßenanbindungen am Ost-Kreisel durch den Toom-Parkplatz.
Darüber hinaus erschweren die, durch die Absenkung der Theresienstraße entstehenden Böschungen entlang den Häusern 6, 8 und 10, die zur Siedlungsgemeinschaft Eigenheim e.G. gehören, den Bewohnern den Zugang zu ihren Refugien. Ganz zu schweigen vom Verlust der Parkplätze vor ihren Häusern.
Übrigens! Was sagt denn eigentlich die Baumarktgruppe Toom GmbH zu den städtebaulichen Vorstellungen der Stadt - oder hat man gar vergessen, diese in die Planung mit einzubeziehen?


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