Der Bahnausbau durch Bamberg - ein Tabu-Thema


Zum Neujahrsempfang 2020 und auch vor den Stadtratswahlen und zur Neuwahl des OB im März 2020 - kein Sterbenswörtchen zum Bahnausbau durch Bamberg.
Seitens der Verantwortlichen hat man das Thema bewusst ausgeklammert und vom Tisch genommen, denn diese Klientel weiß genau, was hier auf die Stadt und vor allem auf deren Bürger/innen in den nächsten 10 Jahren zukommt. Doch man lässt lieber die Betroffenen in Unwissenheit. Schließlich gibt es keinen Grund zur Eile und auch die 'Corona-Krise' unterstützt diese Einstellung wohltuend.

Bahnsinn-Bamberg e.V. macht endlich Schluss mit dem Vabanquespiel und informiert auf seiner Internetseite bahnsinn-bamberg.com - ohne wenn und aber - zum Bahnausbau durch Bamberg.
Schon lange befinden sich die Eisenbahnüberführungen in Bamberg in einem desolaten und maroden Zustand. Doch dies hat mit dem Bahnausbau genauso wenig zu tun wie mit dem ICE-Halt, denn auch ohne Bahnausbau halten bereits heute 26 ICE Züge im Stundentakt in Bamberg und 5 ICE Sprinter fahren ohne Halt durch den Bahnhof.

Die Deutsche Bahn AG bzw. der Bund als Eigentümer der Bahn haben dafür zu sorgen, dass sich die Schienenwege und die zugehörigen Eisenbahnüberführungen, bzw. -unterführungen, in einem technisch einwandfreien Zustand befinden. Übrigens! Der Bahnausbau durch Bamberg wurde nicht von der Stadtspitze oder gar vom Stadtrat entschieden, sondern einzig und allein von der Deutschen Bahn AG, denn weder die Stadtspitze noch der Stadtrat sind vom Sachverstand und von ihrer Entscheidungsbefugnis dazu legitimiert. Die Stadt durfte hierzu lediglich eine Empfehlung aussprechen.
Das hat die Stadt auch getan. Mit der Empfehlung des Verkehrswissenschaftlichen Instituts Stuttgart (VWI) und der mehrheitlichen Zustimmung der Bamberger Stadträte im Rücken, erhoffte sich die Stadtspitze, dass sie sich in Anlehnung an die bereits getroffene Entscheidung der DB AG zum Bahnausbau durch Bamberg, zumindest bei der Kostenbeteiligung gemäß Eisenbahnkreuzungsgesetz (EKrG) elegant aus der Affäre ziehen kann.
Der 4-gleisige Bahnausbau konnte nicht verhindert werden doch man hätte die zwei neuen Gleise um Bamberg herumführen müssen. Dieser Auffassung folgte auch das Bundesverkehrsministerium (BMVI) im Bundesverkehrswegeplan (BVWP 2030). Das BMVI hat in der Projektbeschreibung zum BVMP 2030 sogar ausdrücklich die großen Vorteile einer Umfahrungslösung für Bamberg aufgezeigt.
Doch das hat die Stadtspitze und die GroKo nicht interessiert - ganz im Gegenteil - man hat alles Erdenkliche unternommen damit der Bahnausbau durch Bamberg gelingt. Hierzu gehörten ein Drohbrief des OB an das BMVI und der Brief von Staatsministerin Frau Huml an den damaligen Bundesverkehrsminister Dobrindt mit der Bitte um Änderung des BVWP 2030. Das Verwerfliche an dieser Vorgehensweise ist jedoch, dass sich damit die Stadtspitze und die GroKo des Bamberger Stadtrats einstimmig gegen das Wohl der Stadt und ihrer Bürger/innen ausgesprochen hat.

Die Folgen sind verheerend! Die Trinkwasserbrunnen im Wasserschutzgebiet I und II müssen verlegt, der gesamte Bahnhof umgebaut und die Pfisterbrücke abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Auch die Kronacher Straßenüberführung muss abgerissen und neu gebaut werden und die Kleintierzuchtanlage an der Coburger Straße wird einem gigantischen Kreuzungsbauwerk geopfert. Die anderen Brückenabrisse und Neubauten runden den Bahnausbau-Wahnsinn durch Bamberg ab.


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