Unter die Lupe genommen: Die fragwürdige Varianten-Auswahl
Das VWI-Gutachten zeigt: 4 der 7 Bahnausbau-Varianten, die der Bamberger Stadtrat dem Stuttgarter Gutachter VWI zur Prüfung vorgab, kommen für eine sinnvolle Realisierung nicht in Betracht.
Die realistische Alternative „Bahnsinn-Umfahrung“ wurde von CSU und SPD zur Prüfung nicht zugelassen. Bahnsinn-Bamberg e.V. fordert, dies nachzuholen.
Für Sachkenner lag es schon vorher auf der Hand. Die Bewertung des Gutachters VWI, die dieser in der Stadtratssitzung am 08.02.2018 präsentierte, bringt es an den Tag:
4 der 7 Varianten, die der Bamberger Stadtrat per Beschluss vom 13.12.2017 zur Prüfung vorgegebenen hat, kommen für eine sinnvolle Realisierung nicht in Betracht:
- Variante „3 – Gleisigkeit“
Sie wäre nur ein Zwischenzustand auf dem Weg zur durchgängigen 4-Gleisigkeit der Strecke Nürnberg – Ebensfeld, den die DB AG für erforderlich hält. - Variante „Kein Ausbau im Süden“
Für sie gilt das Gleiche wie für die Variante „3 – Gleisigkeit“. - Variante „Ohnefall“
Sie entspricht dem Verzicht auf den Streckenausbau und kommt ebenfalls wegen der Notwendigkeit des durchgehenden 4-gleisigen Bahnausbaus nicht in Betracht. - Variante „Volluntertunnelung“
Sie wurde bereits in der Stadtratssitzung vom 29.11.2017 aus technischen Gründen und wegen der zu erwartenden immensen Kosten als nicht durchführbar bewertet, trotzdem jedoch zur Prüfung vorgeschlagen.
Die 3 verbleibenden Varianten haben allesamt massive Nachteile und Auswirkungen auf die Infrastruktur der Stadt (Geschäftswelt, Verkehr, Taxi usw.) sowie auf die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger, insbesondere der Anwohner. Dies gilt nicht nur mittelfristig, sondern für viele Jahrzehnte.
Warum geht man nicht den Weg, den andere Städte einschlagen, wie z.B. Freiburg, Rosenheim, Innsbruck?
Sie verbannen den Lärmverursacher Nr.1 im Schienenverkehr – die Güterzüge – aus der Stadt, indem sie diese um die Stadt herumleiten.
Bahnsinn-Bamberg e.V. geht denselben Weg mit der Variante „Getunnelte Güterzugumfahrung mit Westanbindung“ – kurz „Bahnsinn-Umfahrung“.
Die lärmenden Güterzüge werden um die Stadt herumgeleitet; Gleiches gilt auch für die in Bamberg nicht haltenden SPRINTER. Die leisen ICE, Regional- und Nahverkehrszüge fahren nach wie vor den Bamberger Bahnhof an.
Wegen der nicht durch die Stadt fahrenden Güterzüge erübrigt sich hier der 4-gleisige Trassenausbau. Damit entfallen viele der im VWI-Gutachten aufgezeigten Probleme und negativen Konsequenzen.
Nicht zuletzt ist die Bahnsinn-Umfahrung kostengünstiger.
Wir rufen in Erinnerung:
Die Zulassung der Bahnsinn-Umfahrung zur neutralen Prüfung wird seit Jahren von CSU und SPD verhindert; letztmals geschehen in der Stadtratssitzung vom 13.12.2017 mit dem denkbar knappsten Abstimmungsergebnis (Stimmen-Patt 22 :22).
Gerade in Anbetracht der wieder im Stadtrat entflammten heißen Diskussion über die richtige Lösung fordert Bahnsinn-Bamberg e.V., die neutrale Prüfung nachzuholen – natürlich auf der Basis der aktuellen Daten.
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